Quinoa Pfanze

Quinoa Pfanze – Die Mutter der Körner

Wie kommen wir dazu, diese Pflanze die Mutter der Körner zu nennen? Gebährt sie etwa Körner? Nein, das tut sie nicht und es ist auch gar nicht unser Einfall gewesen Quinoa als Mutter zu bezeichnen. Die Inkas, die guten alten Inkas, pflegten diese einizgartige Pflanze als die Mutter aller Körner zu bezeichnen. Doch nun schauen wir uns mal diese einzigartige Pflanze etwas genauer an.

Was ist Quinoa?

Meine Damen und Herren, wir dürfen Ihnen vorstellen, Quinoa, das Kind von Chenopodium Quinoa Willd und Chenopodium pallidicáúle Aellen. Was für ein Kind, fragen Sie sich jetzt vermutlich.

Quinoa ist der Samen dieser beiden Pflanzen, welche krautartige Pflanzen sind, die mit der Familie des Spinats verwandt ist. Jedoch liegt ihre Stärke, im Gegensatz zu der Ihrer Verwandten nicht in der Pflanze an sich, sondern in den Samen.

Dieser Samen scheint für die menschliche Ernährung seines Gleichen zu suchen, da er viel hergibt und seinen Verdauer wenig in Anspruch nimmt.

Quinoa war ein Grundnahrungsmittel einiger indigener Bevölkerungsgruppen wie etwa der Quechua und der Aymara Stämme in den Anden in Südamerika.

Heutzutage wird die Pflanze noch immer hauptsächlich in Bolivien, in Peru und in Equador gezüchtet. Wegen ihrem hohen Anteil an Nährstoffen wird Quinoa “Chisya” genannt, was in etwa die “Mutter der Körner” auf der Sprache der Quechua bedeutet.

Die Quinoa Pflanze ist für seine starke Widerstandsfähigkeit in extremen Wetterlagen bekannt. Die Pflanze kann kalten sowie heißen Temperaturen trotzen, hohen als auch niedrigem Luftdruck aushalten, sowie in verschiedenen Säuren und Basengehalten der unterschiedlichen Böden, in denen sie angepflanzt wird bestehen. Das macht sie natürlich nicht nur zu einer äußerst nährstoffreichen, sondern auch zu einer sehr praktischen Pflanze.

In Anbetracht der Klimaerwärmung und der Veränderung des Klimas wird Quinoa schon heute als zukünftige Alternative zu den herkömmlichen Grundnahrungsmitteln gesehen. Vielleicht eine Zukunftshoffnung für die Ernährung der Menschheit?

Aufgrund der hohen Anpassungsfähigkeit an die unterschiedliche Beschaffenheit von verschiedenen Böden wurde versucht Quinoa auf allen Kontinenten anzupflanzen, wie etwa Afrika, Asien, Europa oder Nord Amerika. Bis heute konnte es erfolgreich in den Vereinigten Staaten, Marokko, Kenya und in Indien angebaut werden, was umso mehr die Hoffnung verstärkt, dass Quinoa in naher Zukunft eine noch größere Rolle in der Ernährung der Menschheit spielen wird.

Geschichte der Quinoa Pflanze

Die Heimat von Quinoa liegt in Süd-Amerika. Genau genommen in den Anden. Quinoa galt als fester Bestandteil der Landschaft und auch der Mahlzeiten in Südamerika und das Tausende von Jahren lang. Auch wenn die alten Kulturen Südamerikas keine Laborwerte über Quinoa hatten, so galt es für sie als erwiesen, dass Quinoa eine unglaubliche Bereicherung für die Gesundheit des Menschen ist.

Es ward das Königreich der Inkas, das sich ganz besonders dieser wundersamen Körnchen bediente. Es galt nicht nur als Energiequelle, sondern auch als Lustspender, wenn die Säftchen nicht mehr in Wallung kamen, wie sie sollten. Gemeinsam mit Amaranth, ein anderes Körnchen, das mit Quinoa verwandt oder verschwägert ist, galt Quinoa als Aphrodisiakum Number One. Eine Art altertümliches Viagra also. Es wurde daher in erster Linie von den Reichen und Schönen im Inkareich verwendet, um das Liebesleben wieder in Schwung zu bringen.

Doch unabhängig von seinen physiologischen Vorteilen waren die Quinoa Samen ein Teil der Kultur der alten Inkas. Die Quinoa Pflanze wurde bei festlichen Anlässen und religiösen Ritualen verwendet und hatte große symbolische Kraft für die alte Hochkultur.

Quinoa – Die “Guerilla Pflanze”

Wegen der großen symbolischen Bedeutung und dem tatsächlichen Nutzen für die Bevölkerung entschieden die Eroberer der Inkas, die Conquistadoren aus Spanien, kurzerhand die Pflanze aus dem Alltag und dem Ernährungsplan der Inkas zu verbannen. Sie ersetzten die Pflanze mit Getreide und Korn aus Europa und veranlassten vermehrt deren Anpflanzung. Quinoa wurde zu dieser Zeit nur noch in den unwegsamsten Gebieten, die nicht unmittelbar der spanischen Herrschaft unterstanden, angebaut.

Doch in dieser “Verbannung” konnte Quinoa gedeihen und sich entwickeln. Die Menschen integrierten die Pflanze umso mehr in ihren Speiseplan und versuchten die Pflanze so gut es geht zu kultivieren. Das Ziel dieser “Guerilla Pflanzung” war es Quinoa auch in den unzulänglichsten Gebieten gedeihen zu lassen.

Als Ergebnis kam dabei die große Vielfalt der einzelnen Quinoa Pflanzungen raus. Wegen dieser Rettungsaktion gibt es heute die zahlreichen Varianten von Quinoa, die auf die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse zurück zu führen sind, wie etwa trocken oder feucht, basische oder saurer Boden, höhere bzw. niedrige Höhenlage.

Man könnte meinen, dass es überall wachsen kann. Doch tatsächlich nahmen in der Regel die Bevölkerung in höhere liegenden Gebieten Vorlieb mit dieser Pflanze. Stadtmenschen kamen erst nach und nach in den Genuss der zahlreichen Vorteile von Quinoa.

Wer jetzt in Südamerika zu den “old school” oder zu den “Hippstertrend” Quinoa Konsumenten gehört, erkennt man ganz einfach an der Aussprache des Wortes Quinoa.

Während die alteingesessenen Quinoa Esser das Wort, wie sie es seit Jahrtausend überliefert bekommen haben als Quingwa bezeichnen und in etwa “kin – hua” aussprechen, so bezeichnen die neuerlich dazugewonnenen Kunden als “Quinoa” und sprechen es in etwa “keen oh ah” (so wie Sie vermutlich ;)) aus.

Sei es wie es sei, ob Guerilla Quinoa Esser, die der spanischen Conquista getrotzt oder New Age Hippsters, die gefallen an der Inka Nahrung gefunden haben. Quinoa ist Quinoa (oder unseretwegen Quingwa ;)).

Quinoa – Die Reconquista

Schließlich hat es Quinoa geschafft nicht nur in die Mägen sondern auch in die Herzen der Bevölkerung zurück zu finden. Nachdem die Spanier die Pflanze, mehr oder weniger erfolgreich, vom südamerikanischen Speiseplan verbannt hatten, ist die Pflanze, außer für eine kleine Minderheit von hartnäckigen Bauern, in Vergessenheit geraten. In dieser Zeit (also bis vor ungefähr 25 Jahren) wurde Quinoa hauptsächlich von den Ärmsten der Armen in Südamerika konsumiert.

Nachdem Quinoa in den 1980 Jahren von einer breiten Masse wiederentdeckt wurde konnte es innerhalb kurzer Zeit wieder Anklang bei der Bevölkerung finden. Da es zum Teil als “New Age” und “Hippsternahrung” angesehen wurde, und weil es eine ausgesprochen gesundheitsfördernde Wirkung entfalten kann, war es nun nicht mehr auf dem Speiseplan der eher ärmlicheren Bevölkerung, sondern im Gegenteil sogar, ein fester Bestandteil der Ernährung der Reichen und Schönen, so wie es früher einmal im Königreich der Inkas war.

Fazit:

Wie bereits am Anfang erwähnt wird Quinoa sehr wahrscheinlich eine große Rolle in der Ernährung der Menschheit spielen. Dies liegt vor allem daran, dass es aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit der Pflanze, der sie entspringt, beinahe überall hergestellt werden kann.

Sind wir doch froh, dass Quinoa die Conquista überlebt hat ;).

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